Leipzig, 15. August 2021:

Am 19. September wird der gesamte Innenstadtring im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche für Autos gesperrt sein. Unter dem Motto „Tragt die Autos aus der Stadt“ ruft die Initiative Verkehrswende Leipzig alle Leipziger:innen an diesem Tag dazu auf, ein Gehzeug zu bauen und damit an einer großen Parade für eine Mobilitätswende in unserer Stadt teilzunehmen.

 Ein Gehzeug ist ein Gestell (meist aus Holz) in der Größe eines Autos, das ein Mensch mit sich trägt. Der Ideengeber und Organisator der Aktion Thomas Gentsch möchte mit der Gehzeugparade sichtbar machen, wie ineffizient es ist, dass der wertvolle öffentliche Raum in Leipzig vorwiegend durch den Autoverkehr genutzt wird –und dass dieser Raum dann für eine umweltfreundliche Nutzung durch Radfahrer:innen und Fußgänger:innen fehlt.

Verkehrswende hat keine Zeit mehr

Der jüngste Bericht des Weltklimarates IPCC hat es nochmals bestätigt: wir haben nicht mehr viel Zeit für eine nachhaltige Mobilität.

„Es ist einfach absurd, wie ganz selbstverständlich Autofahrende in unserer Stadt bevorzugt werden und wie viel Platz Autos vom öffentlichen Raum abbekommen – und das bei im Schnitt nur 1,2 Personen an Bord! Deswegen braucht es auch eine so skurrile Aktion wie die Gehzeugparade, um dieses Missverhältnis eindrucksvoll zu demonstrieren“, so Gentsch. „Die Verkehrswende braucht noch mehr Aufmerksamkeit bei den Leipziger:innen und in der Verwaltung, denn sie muss einfach schneller gehen!“

Prof. Knoflacher, Professor emeritus am Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der TU Wien und Erfinder des Gehzeugs, wendet sich mit folgenden Worten an die Initiative: „Für den Gehzeug-Weltrekordversuch in Leipzig am 19.09. wünsche ich Ihnen jeden dankbaren Erfolg, weil Sie damit einen wichtigen Anstoß für einen Schritt aus der Falle bisherigen menschenverachtenden Denkens und Handelns machen.“

Leipzig holt sich den Weltrekord

Je mehr Menschen sich an der Parade am 19. September beteiligen, desto eindrucksvoller wird die Aussage sein. Alle Leipziger:innen sind daher eingeladen, dabei mitzumachen.

Beim Guinness Book of World Records ist die Aktion bereits als Weltrekordversuch „Die größte Gehzeugparade der Welt“ beantragt.

Ab 12:30 Uhr Gehzeuge bauen / ab 15:30 Uhr Parade

Am 19. September ab 12:30 Uhr wird es auf dem Augustusplatz ein Rahmenprogramm mit Live-Musik, Infoständen sowie eine Baustation für Gehzeuge mit Material, Werkzeug und erfahrenen Helfer:innen geben.

Um 15:30 Uhr startet die Gehzeugparade vom Augustusplatz über Wilhelm-Leuschner-Platz, Neues Rathaus bis zur Thomaskirche. Zurück geht es durch die Grimmaische Straße zum Augustusplatz.

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